Das Europäische Parlament hat den nächsten großen Schritt zur Regulierung der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Europa gemacht. Das kürzlich verabschiedete KI-Gesetz (AI-Act, auch KI-Verordnung genannt, hier schon etwas ausführlicher vorgestellt) ist das weltweit Erste seiner Art und schafft einen umfassenden Rechtsrahmen für KI-Anwendungen.WeiterlesenAI-Act: Der nächste Schritt ist getan (Juni 2023)
Schlagwort: AI-Act
AI-Act: Rechtsanwalt Jens Ferner, Fachanwalt für IT-Recht, ist Ihr Rechtsanwalt für den AI-Act. Der „AI-Act“ ist die Kurzbezeichnung für den Verordnungsentwurf zur Regulierung der Künstlichen Intelligenz in der Europäischen Union, den die Europäische Kommission im April 2021 vorgelegt hat. Der vollständige Name lautet „Verordnung über einen europäischen Ansatz für Künstliche Intelligenz“ und ist Teil der umfassenden Digitalstrategie der EU, mit der ein Rechtsrahmen für die Nutzung von KI-Technologien in den Mitgliedstaaten geschaffen werden soll.
Hauptziel des AI-Act ist es, ein Gleichgewicht zwischen der Förderung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der KI und dem Schutz der Grundrechte, der Sicherheit und der Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger der EU herzustellen. Einige der wichtigsten rechtlichen Fragen und Aspekte, die sich aus dem AI Act ergeben, sind folgende
- Klassifizierung von KI-Systemen: Der AI-Act teilt KI-Systeme in verschiedene Risikokategorien ein, wobei für Systeme mit hohem Risiko strengere Anforderungen gelten. Rechtliche Fragen ergeben sich hier z.B. hinsichtlich der genauen Abgrenzung dieser Kategorien und der Definition von Risiken.
- Transparenz und Dokumentation: Der AI Act verpflichtet Hersteller und Anwender von KI-Systemen zu einer umfassenden Dokumentation ihrer Systeme, um die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen nachweisen zu können. Dies wirft Fragen zu Umfang und Art der erforderlichen Dokumentation sowie zu datenschutzrechtlichen Aspekten auf.
- Haftung und Sanktionen: Das KI-Gesetz schlägt auch eine Änderung der bestehenden Haftungsregelungen vor, um KI-Systemen und ihren Entwicklern eine angemessene Verantwortung zuzuweisen. Rechtsfragen betreffen hier unter anderem die Festlegung von Haftungsgrundsätzen und die Festlegung von Sanktionen bei Verstößen gegen die Regelung.
- Aufsicht und Kontrolle: Das KI-Gesetz sieht die Einrichtung nationaler Aufsichtsbehörden vor, die die Einhaltung der Verordnung überwachen sollen. Rechtsfragen betreffen hier die Kompetenzen dieser Behörden, die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und die Rolle der EU-Kommission bei der Koordinierung der Aufsicht.
- Internationale Zusammenarbeit: Da KI-Technologien global eingesetzt werden, ist die internationale Zusammenarbeit bei der Regulierung von KI von entscheidender Bedeutung. Rechtliche Fragen stellen sich in Bezug auf die Harmonisierung von Rechtsvorschriften und die Zusammenarbeit mit Drittstaaten.
Der AI-Act ist also ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem gemeinsamen europäischen Rechtsrahmen für Künstliche Intelligenz. Die hier aufgeworfenen Rechtsfragen werden in den kommenden Jahren intensiv diskutiert und weiterentwickelt werden.
Rechtsanwalt Ferner: Kontakt im Strafrecht & IT-/Technologierecht
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