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Datenschutzrecht

EUGH: Verpflichtung zur Aufnahme von zwei Fingerabdrücken im Personalausweis ist mit Grundrechten vereinbar

In der Rechtssache C-61/22 hatte sich der EuGH mit der Frage der Zulässigkeit der Speicherung von Fingerabdrücken in Personalausweisen nach Art. 3 Abs. 5 der Verordnung (EU) 2019/1157 zu befassen. Das vorlegende Gericht, das Verwaltungsgericht Wiesbaden, hatte Zweifel an der Gültigkeit dieser Verordnung, insbesondere an ihrer Vereinbarkeit mit höherrangigem Unionsrecht. Der Kläger des Ausgangsverfahrens hatte…WeiterlesenEUGH: Verpflichtung zur Aufnahme von zwei Fingerabdrücken im Personalausweis ist mit Grundrechten vereinbar

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Datenschutzrecht Cybercrime Blog Datenrecht

Cyberkriminalität: Befürchtung eines möglichen Missbrauchspersonenbezogener Daten kann für sich genommen einen immateriellen Schaden darstellen

Die bulgarische Nationale Agentur für Einnahmen (NAP) ist dem bulgarischen Finanzminister unterstellt. Sie ist u. a. mit der Feststellung, Sicherung und Einziehung öffentlicher Forderungen betraut. In diesem Rahmen ist sie für die Verarbeitung personenbezogener Daten verantwortlich. Am 15. Juli 2019 wurde in den Medien darüber berichtet, dass in das IT-System der NAP eingedrungen worden sei…WeiterlesenCyberkriminalität: Befürchtung eines möglichen Missbrauchspersonenbezogener Daten kann für sich genommen einen immateriellen Schaden darstellen

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Datenschutzrecht

EuGH-Urteil zur mündlichen Übermittlung personenbezogener Daten und Datenschutz-Grundverordnung

In seinem Urteil vom 7. März 2024 (C-740/22) befasste sich der EuGH mit der Auslegung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Bezug auf die mündliche Übermittlung personenbezogener Daten, insbesondere von Daten über strafrechtliche Verurteilungen, an ein Unternehmen. Dem Fall lag ein Antrag von Endemol Shine Finland bei einem finnischen Gericht zugrunde, Informationen über das Strafregister einer Person…WeiterlesenEuGH-Urteil zur mündlichen Übermittlung personenbezogener Daten und Datenschutz-Grundverordnung

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Quantum-Computing Datenschutzrecht

Quantencomputing und Differenzielle Privatsphäre

Das Quantencomputing eröffnet bahnbrechende Möglichkeiten in vielen wissenschaftlichen und kommerziellen Bereichen, stellt jedoch zugleich neue Herausforderungen im Bereich der Datensicherheit dar. Eine aktuelle Studie beleuchtet die Anwendung der differenziellen Privatsphäre (Differential Privacy, DP) im Quantencomputing, um Nutzerdaten effektiv zu schützen, während die leistungsstarken Vorteile der Quantenverarbeitung genutzt werden.WeiterlesenQuantencomputing und Differenzielle Privatsphäre

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Datenschutzrecht

Umfang des Auskunftsanspruch nach Art. 15 DSGVO

Der EuGH (C-307/22) hat klargestellt, dass Art. 15 Abs. 3 Satz 1 DSGVO dahin auszulegen ist, dass im Rahmen eines Arzt-Patienten-Verhältnisses das Recht auf Erhalt einer Kopie der personenbezogenen Daten, die Gegenstand der Verarbeitung sind, umfasst, dass der betroffenen Person eine originalgetreue und verständliche Wiedergabe aller dieser Daten zur Verfügung gestellt wird. Dazu: Art. 15…WeiterlesenUmfang des Auskunftsanspruch nach Art. 15 DSGVO

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Datenschutzrecht

Begriff „Kopie“ im Sinne von Art. 15 Abs. 3 DSGVO

Der Begriff „Kopie“ in Art. 15 Abs. 3 DSGVO bezieht sich nicht auf ein Dokument als solches, sondern auf die darin enthaltenen personenbezogenen Daten. Die Kopie muss daher alle personenbezogenen Daten enthalten, die Gegenstand der Verarbeitung sind. Die Wiedergabe von Auszügen aus Dokumenten oder sogar ganzen Dokumenten oder Auszügen aus Datenbanken kann sich jedoch als…WeiterlesenBegriff „Kopie“ im Sinne von Art. 15 Abs. 3 DSGVO

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Datenschutzrecht Datenrecht

KG zum Bußgeld gegen juristische Person bei DSGVO-Verstoß

Das Kammergericht (3 Ws 250/21 – 161 AR 84/21) hat im Anschluss an die Rechtsprechung des EuGH entschieden, dass Bußgelder nach Art. 83 DSGVO unmittelbar gegen juristische Personen verhängt werden können, wenn diese als für die Datenverarbeitung Verantwortliche anzusehen sind. Danach setzt die Verbandsverantwortlichkeit weder ein Verschulden eines Vertreters (§ 30 OWiG) noch eine Aufsichtspflichtverletzung…WeiterlesenKG zum Bußgeld gegen juristische Person bei DSGVO-Verstoß

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Internationales Strafrecht Datenschutzrecht

Keine unkontrollierte lebenslange Speicherung von Daten durch Strafbehörden

Der EuGH (C-118/22) hat klargestellt, dass europäisches Recht nicht mit nationalen Vorschriften vereinbar ist, die vorsehen, dass Polizeibehörden personenbezogene Daten, insbesondere biometrische und genetische Daten, von Personen, die wegen einer vorsätzlich begangenen Straftat rechtskräftig verurteilt worden sind, zum Zwecke der Verhütung, Ermittlung, Feststellung oder Verfolgung von Straftaten oder der Strafvollstreckung bis zum Tod der betroffenen…WeiterlesenKeine unkontrollierte lebenslange Speicherung von Daten durch Strafbehörden

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Datenschutzrecht IT-Vertragsrecht

Alters-Diskriminierung bei Kreditkarte

Das Amtsgericht Kassel (435 C 777/23) hat in einer Entscheidung klargestellt, dass die Ablehnung eines Kreditkartenvertrages allein wegen des Alters – hier: eines 88-Jährigen – Neukunden diskriminierend sein und Schadensersatzansprüche auslösen kann. Geklagt hatte ein pensionierter Bundesrichter, dessen monatliches Einkommen den Verfügungsrahmen des angestrebten Vertrages um weit mehr als das Doppelte überstieg! Die Entscheidung macht…WeiterlesenAlters-Diskriminierung bei Kreditkarte

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Datenschutzrecht Datenrecht

Datenverkehr zwischen EU und Japan

Wirtschaftspartnerschaftsabkommen EU-Japan: EU und Japan unterzeichnen Protokoll über grenzüberschreitenden Datenverkehr! Die belgische Ratspräsidentschaft hat im Namen der EU das Protokoll zur Aufnahme von Bestimmungen über den grenzüberschreitenden Datenverkehr in das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der EU und Japan unterzeichnet. Das Abkommen kann in Kraft treten, sobald es von Japan ratifiziert worden ist und beide Parteien einander über den Abschluss ihrer internen…WeiterlesenDatenverkehr zwischen EU und Japan

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Datenschutzrecht

DSGVO steht zwei Datenverarbeitungspraktiken von Wirtschaftsauskunfteien entgegen

Während das „Scoring“ nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässig ist, steht die längere Speicherung von Informationen über die Erteilung einer Restschuldbefreiung im Widerspruch zur DSGVO, so der EUGH (Urteile des Gerichtshofs in der Rechtssache C-634/21|SCHUFA Holding (Scoring) und in denverbundenen Rechtssachen C-26/22 und C-64/22| SCHUFA Holding (Restschuldbefreiung))WeiterlesenDSGVO steht zwei Datenverarbeitungspraktiken von Wirtschaftsauskunfteien entgegen

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Datenschutzrecht

BGH zum Missbrauch des Auskunftsrechts

Der Bundesgerichtshof (II ZB 3/23) hat klargestellt, dass ein Auskunftsverlangen des Gesellschafters, das auch dem Zweck dient, die Namen, Anschriften und Beteiligungshöhen der Mitgesellschafter zu nutzen, um diesen Angebote zum Erwerb ihrer Anteile zu unterbreiten, keine unzulässige Rechtsausübung und keinen Missbrauch des Auskunftsrechts darstellt. Auch die Regelungen der Datenschutz-Grundverordnung stünden einem solchen Auskunftsverlangen nicht entgegen,…WeiterlesenBGH zum Missbrauch des Auskunftsrechts

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Datenschutzrecht Datenrecht

DSGVO-Bußgeld

Im Bereich des Datenschutzrechts können Ordnungswidrigkeiten begangen werden, wenn bestimmte Vorschriften des Datenschutzrechts verletzt werden. Im Rahmen der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) können Bußgelder verhängt werden, wenn diese Vorschriften verletzt werden.WeiterlesenDSGVO-Bußgeld

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Datenschutzrecht Datenrecht Ordnungswidrigkeitenrecht

EUGH zur DSGVO-Geldbuße gegenüber Unternehmen

Nur ein schuldhafter Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung kann zur Verhängung einer Geldbuße führen, so der EUGH (C-807/21 und C-683/21). Und: Gehört der Adressat der Geldbuße zu einem Konzern, bemisst sich die Geldbuße nach dem Jahresumsatz des Konzerns! Der Gerichtshof präzisiert die Voraussetzungen, unter denen die nationalen Aufsichtsbehörden eine Geldbuße gegen einen oder mehrere für die…WeiterlesenEUGH zur DSGVO-Geldbuße gegenüber Unternehmen

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Arbeitsrecht Datenschutzrecht

Datenschutzrecht im Arbeitsverhältnis: Auskunftsverlangen (ehemaliger) Arbeitnehmer

Das Hessische Landesarbeitsgericht (14 Sa 359/22) hat entschieden, dass allein der Umstand, dass der Arbeitgeber dem Auskunftsverlangen der (ehemaligen) Arbeitnehmerin nach Art. 15 Abs. 1 DSGVO nicht innerhalb der Frist des Art. 12 Abs. 3 DSGVO nachkommt, einen Schadensersatzanspruch nach Art. 82 Abs. 1 DSGVO begründet, ohne dass es auf den Nachweis eines „konkreten“ Schadens…WeiterlesenDatenschutzrecht im Arbeitsverhältnis: Auskunftsverlangen (ehemaliger) Arbeitnehmer