World Cybercrime Index

Cyberkriminalität ist ein wachsendes globales Phänomen, das mit der zunehmenden Digitalisierung unserer Gesellschaft Schritt hält. Diese Entwicklung bringt nicht nur Vorteile, sondern auch Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf die Sicherheit im digitalen Raum. Der World Cybercrime Index, eine Studie, die von einem internationalen Team aus Forschern durchgeführt wurde, zielt darauf ab, ein detaillierteres Verständnis der geografischen Verteilung von Cyberkriminalität zu entwickeln.

Die Methodik

Die Forscher konzipierten eine umfassende Expertenumfrage, die von August 2020 bis September 2021 durchgeführt wurde. Ziel war es, Einblicke in die geografische Herkunft von Cyberkriminalität zu erhalten.

Die Teilnehmer wurden gebeten, Länder zu benennen, die sie als signifikante Quellen verschiedener Arten von Cyberkriminalität betrachten, einschließlich Technik-bezogenen Dienstleistungen, Angriffen und Erpressungen, Datendiebstahl, und Geldwäsche.

Wesentliche Erkenntnisse

Die Ergebnisse der Studie sind aufschlussreich. Sie zeigen, dass Cyberkriminalität keine universelle Verteilung aufweist, sondern dass bestimmte Länder als Hotspots fungieren.

Diese Länder bieten oft sowohl die technologischen Fähigkeiten als auch die kriminelle Infrastruktur, die Cyberkriminalität ermöglicht. Bemerkenswert ist, dass eine relativ kleine Anzahl von Ländern die größten Cyberkriminalitätsbedrohungen beherbergt. Die Forscher entwickelten auf Basis ihrer Ergebnisse den World Cybercrime Index, der die Länder nach dem Grad ihrer Beteiligung an Cyberkriminalität einstuft.

Lokale Dimension von Cyberkriminalität

Ein interessanter Aspekt der Studie ist die Betonung der lokalen Dimension von Cyberkriminalität. Trotz der globalen Natur des Internets zeigen die Ergebnisse, dass Cyberkriminalität stark lokalisiert ist.

Länder mit einer hohen Rate an Cyberkriminalität weisen oft spezifische lokale Faktoren auf, die diese Art von Verbrechen fördern. Dazu gehören unter anderem wirtschaftliche Bedingungen, die Verfügbarkeit von technologischem Know-how und die Effektivität der rechtlichen Rahmenbedingungen.

Implikationen für die Politik

Die Studie bietet wichtige Einblicke für Politiker und Strafverfolgungsbehörden. Indem sie verstehen, wo Cyberkriminalität am wahrscheinlichsten entsteht und welche Arten von Cyberkriminalität in verschiedenen Ländern vorherrschen, können sie gezieltere und effektivere Strategien zur Bekämpfung dieser Bedrohungen entwickeln.

Die Forschung legt nahe, dass eine lokal angepasste Herangehensweise, die die spezifischen Bedingungen und Bedürfnisse jedes Landes berücksichtigt, für die Bekämpfung von Cyberkriminalität entscheidend ist.

Fazit

Der World Cybercrime Index bietet eine neue Perspektive auf das komplexe und drängende Problem der Cyberkriminalität. Durch die detaillierte Untersuchung der geografischen Quellen dieser Verbrechen ermöglicht die Studie ein besseres Verständnis der globalen Dynamik von Cyberkriminalität.

Sie unterstreicht die Notwendigkeit einer global koordinierten, aber lokal spezifischen Reaktion auf die Cyber- und liefert wertvolle Daten, die zur Formulierung effektiver politischer Maßnahmen und Strategien beitragen können.

Rechtsanwalt Jens Ferner (Fachanwalt für IT- & Strafrecht)
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Von Rechtsanwalt Jens Ferner (Fachanwalt für IT- & Strafrecht)

Ich bin Fachanwalt für Strafrecht + Fachanwalt für IT-Recht und widme mich beruflich ganz der Tätigkeit als Strafverteidiger und dem IT-Recht. Vor meinem Leben als Anwalt war ich Softwareentwickler. Ich bin Autor sowohl in einem renommierten StPO-Kommentar als auch in Fachzeitschriften.

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