Das Bundesfinanzministerium hat die Jahresergebnisse der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) für das Jahr 2020 mitgeteilt. Diese hat nach eigenen Angaben über 100.000 Strafverfahren und über 57.000 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Im Rahmen ihrer Ermittlungen hat die FKS Schäden in der Gesamthöhe von rund 816 Millionen Euro aufgedeckt (2019: 755 Mio. Euro).
Die steigenden Zahlen dürften nicht zuletzt auf die Corona-Verbote zurückzuführen sein – während Schwarzarbeit sonst ganz klassisch der Umgehung von Abgaben und Steuern dient, dürfte gerade im Jahr 2020 nackte Existenzangst viele Gewerbetreibende in die Schwarzarbeit getrieben haben. Wer nicht mehr seiner Gewerbstätigkeit nachgehen darf, zugleich aber Ordnungswidrigkeiten automatisch begeht, wenn er etwa seine Pflegeversicherungsbeiträge nicht zahlt, der wägt schnell ab, ob er nicht kurzerhand illegal seine Tätigkeit ausübt. Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen dürften sich die Ordnungswidrigkeiten und Straftaten von Gewerbetreibenden auf durchaus höherem Niveau halten.
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