Als Mittel des Raubes kommt auch die konkludente Drohung mit einer gegenwärtigen Gefahr für Leib oder Leben, nämlich der Fortsetzung der Gewalt, in Betracht. Hierfür genügt allerdings weder allein der Umstand, dass die Wirkungen eines ohne Wegnahmevorsatz eingesetzten Nötigungsmittels noch andauern und der Täter dies ausnutzt, noch das bloße Ausnutzen der durch die vorangegangene Gewaltanwendung hervorgerufenen Angst eines der Einwirkung des Täters schutzlos ausgelieferten Opfers. Vielmehr muss sich aus den Gesamtumständen einschließlich der früheren Gewaltanwendung die aktuelle Drohung mit weiterer Gewaltanwendung ergeben, der Täter also in irgendeiner Form schlüssig erklärt haben, er werde einen etwaigen Widerstand mit Gewalt gegen Leib oder Leben brechen (so BGH, 4 StR 351/22).
Raub und die konkludente Drohung
- Beitragsdatum 13. Mai 2023
- Kategorien In Strafrecht
- Schlagwörter Non Disclosure Agreement, nötigung, raub
Von Rechtsanwalt Jens Ferner
Rechtsanwalt Jens Ferner ist erfahrener Fachanwalt für Strafrecht sowie Fachanwalt für IT-Recht mit über einem Jahrzehnt Berufspraxis und widmet sich ganz der Tätigkeit als Strafverteidiger und dem IT-Recht - mit Schwerpunkten in Cybercrime, Cybersecurity, Softwarerecht und Managerhaftung. Er ist zertifizierter Experte für Krisenkommunikation & Cybersecurity; zudem Autor sowohl in Fachzeitschriften als auch in einem renommierten StPO-Kommentar zum IT-Strafprozessrecht sowie zur EU-Staatsanwaltschaft. Als Softwareentwickler ist er in Python zertifiziert und hat IT-Handbücher geschrieben.
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