In einem bemerkenswerten Beschluss vom 13. Juni 2023 hat der Bundesgerichtshof (BGH) Teile der Revision eines Angeklagten akzeptiert, der zuvor vom Landgericht München I wegen Steuerhinterziehung in 21 Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren und zwei Monaten verurteilt worden war. Die Revision betraf insbesondere die Einziehung des Wertes von Taterträgen.
Sachverhalt
Der Angeklagte war Geschäftsführer mehrerer GmbHs und alleiniger Kommanditist einer KG, die in eine ertrag- und umsatzsteuerliche Organschaft eingebunden waren. Durch die Manipulation der Kassenbestände und das Verschweigen von Einnahmen in Steuererklärungen hinterzog er Steuern in erheblichem Umfang.
Rechtliche Bewertung
Das Landgericht verurteilte den Angeklagten nicht nur zu einer Freiheitsstrafe, sondern ordnete auch die Einziehung von Taterträgen in Höhe der hinterzogenen Steuern an. Die Revision des Angeklagten führte zur Aufhebung des Urteils bezüglich der Einziehung, da das Landgericht die steuerlich relevanten Tatsachen und Berechnungen unzureichend dargelegt hatte. Diese Unzulänglichkeiten machten eine Überprüfung der korrekten Verkürzungsumfänge durch den BGH unmöglich.
Entscheidung
Der BGH hob den Ausspruch über die Einziehung mit den zugehörigen Feststellungen aufgrund fehlender Berechnungsdarstellungen und vollständiger Besteuerungsgrundlagen auf. Die sonstigen Teile der Revision, die formelle und materielle Rechtsverletzungen anprangerten, wurden als unbegründet verworfen.
Fazit und Auswirkungen
Diese Entscheidung unterstreicht die Notwendigkeit, dass die Gerichte in Steuerstrafverfahren eine präzise und vollständige Feststellung aller steuerlich erheblichen Tatsachen vornehmen müssen. Unvollständigkeiten in der Beweisführung können zu erheblichen Konsequenzen führen, wie die teilweise Aufhebung des Urteils in diesem Fall zeigt. Der Fall betont auch die strengen Anforderungen an die Gerichte hinsichtlich der Begründung ihrer Entscheidungen in komplexen Wirtschaftsstrafsachen.
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