Anklage vor dem Schöffengericht: Wenn Sie eine Anklageschrift erhalten haben, was bedeutet das, wenn diese an das Schöffengericht adressiert ist?
Dazu auch:
- Anklageschrift erhalten
- Anklage vor dem Strafrichter
- Anklage vor dem Schöffengericht
- Anklage vor dem Landgericht
Unsere auf die Strafverteidigung spezialisierten Fachanwälte für Strafrecht im Raum Aachen sind bei einem echten strafrechtlichen Notfall kurzfristig für eine Beauftragung verfügbar. Unser Strafverteidiger-Notruf: 01751075646 (keine SMS, keine garantierte Erreichbarkeit!)
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Allgemeines zur Zuständigkeit von Strafgerichten
Wenn man von Besonderheiten wie etwa Staatsschutz-Strafsachen absieht, geht es im Kern um drei zuständige Eingangs-Instanzen im Strafrecht:
- Strafrichter (Amtsgericht, ein Berufsrichter)
- Schöffengericht (Amtsgericht, 2 Schöffen und ein Berufsrichter)
- Strafkammer (Landgericht, 2 Schöffen und 3 Berufsrichter)
Je nachdem, wohin angeklagt wird, sind bestimmte Straferwartungen maximal möglich: So sind beim Amtsgericht maximal 4 Jahre als Straferwartung möglich, wobei der Strafrichter bis zu 2 Jahren erwartbare Strafe zuständig ist. Bei allem über 4 Jahre ist die Strafkammer zuständig. Man kann also aus dem in der Anklage adressierten Gericht herauslesen, wovon man als Straferwartung bei der Staatsanwaltschaft ausging. Ein Gericht kann dabei nach unten oder nach oben verweisen.
Seien Sie Vorsichtig mit einer Anklage, immer! Auch auf der niedrigsten Ebene, beim Strafrichter, können empfindliche Folgen drohen. Dabei ist nicht einmal immer an die Strafe zu denken, bereits die Einziehung kann zu ganz empfindlichen Konsequenzen führen, die teilweise das restliche Leben belasten können.
Jens Ferner
StrafverteidigerWas bedeutet das Schöffengericht nun ganz konkret?
Die Anklage zum Schöffengericht bedeutet, die Staatsanwaltschaft erwartet eine empfindliche Freiheitsstrafe. Ein Strafverteidiger ist zwingend frühstmöglich zu empfehlen.
Pflichtverteidigung bei Anklage zum Schöffengericht?
Im Fall der Anklage zum Schöffengericht ist ein zwingender Fall einer Pflichtverteidigung gegeben.
Strafverteidigung braucht Profis und keine Anwälte, die glauben alles zu können. Im Gerichtssaal braucht es klare Linien & Grenzen – darum bieten wir Ihnen 100 % Strafverteidiger, alle unsere Anwälte sind Fachanwälte für Strafrecht.
Untersuchungshaft und Schöffengericht
Es kann durchaus sein, dass eine Untersuchungshaft im Raum steht. Eher unwahrscheinlich ist, dass mit der Beendigung des Verfahrens überraschend eine Untersuchungshaft im Raum steht, da die begrenzte Straferwartung bis zu 4 Jahren keine reflexartige Vermutung einer Fluchtgefahr begründen wird. Wer zu Beginn des Verfahrens nicht in Untersuchungshaft ist, wird es zum Ende des Verfahrens regelmässig auch nicht sein.
Eine Anklage vor dem Schöffengericht ist immer sehr Ernst zu nehmen, das Verteidigungspotential ist aber beträchtlich und es sollte frühzeitig ein Strafverteidiger gesucht werden.
Anklage zum Schöffengericht: Bewährungsstrafe?
Es lässt sich nie pauschal sagen, ob bei einer Freiheitsstrafe eine Bewährung zu erreichen ist – geschenkt wird diese nämlich faktisch nie. Beim Schöffengericht ist eine Bewährungsstrafe nicht „automatisch“ zu erwarten, wenn auch wegen der begrenzten Straferwartung nicht zwingend ausgeschlossen.
Einziehung von Vermögenswerten
Eine Einziehung von Vermögenswerten ist immer ein Thema, das man von Anfang an sehen muss: Gerade beim Schöffengericht, wo kleinere Wirtschaftsdelikte wie Vorenthalten von Arbeitsentgelt oder auch mittlere Steuerhinterziehungen angeklagt werden, drohen hier empfindliche bis schwerwiegende Einziehungsentscheidungen.
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