Fake-Scam-Paycards: Innovativer Ansatz der japanischen Polizei zum Schutz von Cyberkriminalitätsopfern

Einen ganz neuen und auch wirklich innovativen Weg geht die japanische Polizei darin, Opfer von Cyberkriminalität zu schützen: Durch das Platzieren von gefälschten Zahlungskarten in Convenience Stores haben die Behörden in der Präfektur Fukui eine effektive Methode entwickelt, um potenzielle Betrugsopfer zu warnen und vor finanziellem Schaden zu bewahren. Diese Strategie hat wohl bereits bewiesen, dass sie effektiv ist, indem sie mehrere Betrugsversuche verhindert hat.

Die Idee der gefälschten Zahlungskarten

Die Fukui-Präfektur, insbesondere die Polizeibehörde von Echizen, hat gefälschte Zahlungskarten entwickelt und in den elektronischen Geldsektionen von 34 örtlichen Convenience Stores platziert. Diese Karten tragen Beschriftungen wie „Virus Trojan Horse Removal Payment Card“ und „Unpaid Bill Late Fee Payment Card“. Der Zweck dieser Karten ist es, ältere Menschen und andere gefährdete Gruppen zu warnen, die von Betrügern aufgefordert wurden, solche Karten zu kaufen, um angebliche Schulden oder Virenentfernungen zu bezahlen.

Wie die Karten funktionieren

Wenn ein potenzielles Opfer, das von einem Betrüger instruiert wurde, eine dieser Karten zu kaufen, die gefälschten Karten in den Geschäften sieht, wird es darauf aufmerksam gemacht, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt. Die Angestellten der Geschäfte wurden geschult, um Kunden zu informieren, wenn sie versuchen, diese Karten zu kaufen. So können sie den Opfern erklären, dass sie Ziel eines Betrugs geworden sind und weitere Schritte zur Verhinderung des Betrugs unternehmen.

Erfolgreiche Verhinderung von Betrug

Seit der Einführung der gefälschten Zahlungskarten im November 2023 hat die Initiative bereits mindestens zwei Betrugsversuche verhindert. In einem Fall wurde ein älterer Mann, der glaubte, sein Computer sei mit Malware infiziert und er müsse eine Gebühr für die Reinigung des Systems bezahlen, davon abgehalten, eine solche Zahlung zu leisten. Die Schulung und das Engagement der Ladenangestellten spielten eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung und Verhinderung dieser Betrugsversuche.

Die Rolle der Öffentlichkeit und der Medien

Die Medien in der Präfektur Fukui haben ebenfalls eine wichtige Rolle gespielt, indem sie über die Gefahren von Cyberkriminalität und die neue Initiative der Polizei informiert haben. Diese Berichterstattung hat dazu beigetragen, das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen und weitere potenzielle Opfer zu sensibilisieren.


Ausblick

Dieser innovative Ansatz der japanischen Polizei zeigt, wie kreative Lösungen zur Bekämpfung von Cyberkriminalität entwickelt werden können. Durch die Kombination von Prävention, Aufklärung und Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit haben die Behörden eine effektive Methode gefunden, um potenzielle Opfer zu schützen und Cyberkriminellen das Handwerk zu legen. Diese Initiative könnte tatsächlich als Modell für andere Regionen und Länder dienen, die ähnliche Herausforderungen im Bereich der Cyberkriminalität bewältigen müssen.

Rechtsanwalt Jens Ferner (Fachanwalt für IT- & Strafrecht)
Benutzerbild von Rechtsanwalt Jens Ferner (Fachanwalt für IT- & Strafrecht)

Von Rechtsanwalt Jens Ferner (Fachanwalt für IT- & Strafrecht)

Ich bin Fachanwalt für Strafrecht + Fachanwalt für IT-Recht und widme mich beruflich ganz der Tätigkeit als Strafverteidiger und dem IT-Recht. Vor meinem Leben als Anwalt war ich Softwareentwickler. Ich bin Autor sowohl in einem renommierten StPO-Kommentar als auch in Fachzeitschriften. Dabei bin ich fortgebildet in Krisenkommunikation und Compliance.

Erreichbarkeit: Per Mail, Rückruf, Threema oder Whatsapp.

Unsere Kanzlei ist spezialisiert auf Starke Strafverteidigung, seriöses Wirtschaftsstrafrecht und anspruchsvolles IT-Recht + Kunst & Medien - ergänzt um Arbeitsrecht.