Das PwC Maschinenbau-Barometer für das dritte Quartal 2024 bietet wertvolle Einblicke in die aktuelle Lage und Zukunftserwartungen der deutschen Maschinenbauindustrie. Hier die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:
Pessimistische Konjunkturerwartungen
Ein zentraler Punkt ist der deutliche Pessimismus in der Branche: 59 % der befragten Maschinen- und Anlagenbauer blicken negativ auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft in den nächsten zwölf Monaten – der höchste Wert seit Beginn der Umfragen 2014. Nur 10 % der Befragten äußern sich optimistisch, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorquartal um die Hälfte bedeutet.
Weltwirtschaft in Unsicherheit
Auch global herrscht Ratlosigkeit: 42 % der Befragten sind unschlüssig, was die wirtschaftliche Entwicklung auf globaler Ebene betrifft, während der Anteil der Pessimisten auf 29 % gestiegen ist. Diese Unsicherheit ist vor allem auf geopolitische Konflikte, schwache Lieferketten und volatile Energie- und Rohstoffpreise zurückzuführen.
Schrumpfende Branchenprognose
Für die Maschinenbau-Branche insgesamt wird für 2024 ein Umsatzrückgang von durchschnittlich 4 % prognostiziert. Sechs von zehn Führungskräften rechnen mit negativen Entwicklungen. Dies markiert das sechste Quartal in Folge mit negativen Erwartungen, ein Trend, der nur von der Corona-Pandemie übertroffen wird.
Erholung auf Unternehmensebene
Anders sieht es bei der Umsatzprognose auf Unternehmensebene aus: Hier zeigt sich mit -0,2 % eine Erholungstendenz, und 48 % der Befragten erwarten sogar positives Wachstum. Dies stellt den höchsten Stand des Jahres dar, auch wenn sich der Anteil der negativen Erwartungen auf etwa ein Drittel stabilisiert hat.
Kosten, Preise und Margen stabil
Die Gesamtkostenentwicklung bleibt für die Mehrheit der Unternehmen stabil, wobei nur 34 % steigende Kosten erwarten. Auch die Verkaufspreise bleiben bei 68 % der Befragten unverändert, und die Gewinnmargen werden in 65 % der Unternehmen als konstant eingeschätzt.
Investitionen und Nachhaltigkeit
Investitionen zeigen sich eher verhalten: 62 % der Befragten erwarten keine signifikanten Änderungen, und nur 16 % planen steigende Investitionen. Auffällig ist, dass insbesondere Themen der Nachhaltigkeit wie Emissionen und Kreislaufwirtschaft in den Prioritäten gesunken sind. Nur 29 % der Unternehmen haben eine Nachhaltigkeits-Roadmap, und weniger als 15 % veröffentlichen einen Nachhaltigkeitsbericht.
Kapazitätsauslastung und Herausforderungen
Die Kapazitätsauslastung im Maschinenbau liegt bei durchschnittlich 84,1 %, was auf einen Rückgang von 1,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorquartal hinweist. Nur 28 % der Unternehmen arbeiten nahe an der Auslastungsgrenze, der niedrigste Wert seit der Corona-Krise. Die größten Herausforderungen bleiben steigende Kosten, Fachkräftemangel und ein immer schwierigeres regulatorisches Umfeld.
Ausblick
Das PwC Maschinenbau-Barometer zeigt eine von Unsicherheit und Pessimismus geprägte Branche, die unter den Auswirkungen von geopolitischen Krisen und einer volatilen Weltwirtschaft leidet. Trotz dieser düsteren Aussichten gibt es vereinzelt Lichtblicke bei den Umsatzprognosen auf Unternehmensebene. Nachhaltigkeit und Investitionsbereitschaft bleiben jedoch in der Breite unterentwickelt.
Die Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Kosten zu stabilisieren, den Fachkräftemangel zu bewältigen und sich auf wachsende regulatorische Anforderungen einzustellen. Die kommenden Monate werden für den Maschinenbau entscheidend sein, um sich auf die wirtschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen vorzubereiten.
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