C2PA: Vertrauen in digitale Inhalte durch nachvollziehbare Herkunft

Die Coalition for Content Provenance and Authenticity (C2PA) bietet eine vielversprechende Lösung zum Thema Vertrauen und KI-generierte Inhalte: Dieser technische Standard sorgt dafür, dass die Herkunft und Integrität digitaler Dateien wie Bilder oder Videos nachvollziehbar werden. Das Ziel ist klar: Vertrauen schaffen, Manipulationen aufdecken und die Verbreitung von Falschinformationen eindämmen, wie ich schon auf LinkedIn erklärte.

C2PA erweitert digitale Inhalte um spezielle Metadaten, die detaillierte Informationen über deren Entstehung und Bearbeitung enthalten. Beispielsweise können Angaben zum Aufnahmeort und -zeitpunkt, den durchgeführten Bearbeitungsschritten oder den verantwortlichen Urhebern hinzugefügt werden. Anders als bei herkömmlichen Metadatenformaten wie Exif oder IPTC sind diese Daten kryptografisch gesichert. Manipulationen werden durch Hashwerte und digitale Signaturen erkannt, was die Datenintegrität zuverlässig schützt.

Die kryptografische Sicherung erfolgt durch Verfahren wie SHA-256, das eindeutige Hashwerte für Dateien und deren Metadaten erzeugt. Diese Werte dienen als Fingerabdruck, der jede unbefugte Veränderung sichtbar macht. Digitale Signaturen, die auf X.509-Zertifikaten basieren, stellen zusätzlich sicher, dass die Identität des Erstellers oder Herausgebers überprüfbar ist. So kann garantiert werden, dass eine Datei unverändert ist und von einer autorisierten Quelle stammt.

Die Metadaten werden entweder direkt in der Datei oder in einer separaten Begleitdatei (Sidecar) gespeichert. Empfänger können die Echtheit und Integrität der Datei überprüfen, indem sie die gespeicherten Hashwerte und Signaturen validieren. Eine solche Prüfung liefert klare Aussagen darüber, ob die Datei seit ihrer Erstellung unverändert geblieben ist und ob sie tatsächlich von der angegebenen Quelle stammt.

Obwohl C2PA eine wichtige Grundlage für Transparenz und Sicherheit in der digitalen Welt bietet, gibt es klare Grenzen. Der Standard kann nicht beurteilen, ob der Inhalt einer Datei „wahr“ ist. So könnte ein KI-generiertes Bild oder ein manipuliertes Video technisch korrekt signiert sein, obwohl es täuscht. Dennoch stellt C2PA ein mächtiges Werkzeug dar, um die Herkunft digitaler Inhalte sichtbar zu machen und Entscheidungen auf eine belastbare Grundlage zu stellen.

Die Technologie findet zunehmend Einsatz in journalistischen Plattformen, sozialen Netzwerken und in der Urheberrechtsverwaltung. Sie könnte auch ein entscheidender Faktor im Kampf gegen Deepfakes und andere Formen digitaler Manipulationen sein. Unter https://contentcredentials.org/verify kann man Inhalte dann prüfen. Wobei solche Lösungen nicht davor entlasten, mehr Medienkompetenz zu schaffen.

Rechtsanwalt Jens Ferner (Fachanwalt für IT- & Strafrecht)

Von Rechtsanwalt Jens Ferner (Fachanwalt für IT- & Strafrecht)

Ich bin Fachanwalt für Strafrecht + Fachanwalt für IT-Recht und widme mich beruflich ganz der Tätigkeit als Strafverteidiger und dem IT-Recht. Vor meinem Leben als Anwalt war ich Softwareentwickler. Ich bin Autor sowohl in einem renommierten StPO-Kommentar als auch in Fachzeitschriften. Dabei bin ich fortgebildet in Krisenkommunikation und Compliance.

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