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Cybercrime Blog Strafprozessrecht

Wahlfeststellung bei Computerbetrug

Eine (gerne unterschätzte) Schwierigkeit bei der Verurteilung wegen Computerbetruges bei Internet-Bestellungen ist, dass die Feststellungen eindeutig ergeben müssen, ob die Bestellungen auf Seiten der Versandhändler von durch den Angeklagten getäuschten und sich entsprechend irrenden natürlichen Personen oder auf der Grundlage der irreführenden Dateneingaben des Angeklagten automatisch bearbeitet wurden. Ersteres ist ein Betrug im Sinne des…WeiterlesenWahlfeststellung bei Computerbetrug

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Strafprozessrecht

Einziehung und gefälschte Geldscheine

Bei gefälschten Geldscheinen handelt es sich um Beziehungsgegenstände, welche gemäß der Sondervorschrift des § 150 StGB der Einziehung unterliegen. Wenn die gefälschten Geldscheine infolge einer Weitergabe, etwa an Freunde, nicht mehr beim Angeklagten vorhanden sind, kommt bei ihm die Einziehung von Wertersatz gemäß § 74c Abs. 1 StGB in Betracht. Der Anwendungsbereich dieser Norm ist…WeiterlesenEinziehung und gefälschte Geldscheine

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Verkehrsstrafrecht

Verbotenes Kraftfahrzeugrennen: LG Aachen zum Autorennen

In einer sehr umfassenden Entscheidung konnte sich das Landgericht Aachen (60 Qs 1/21) zu den aktuellen rechtlichen Problemen des verbotenen Kraftfahrzeugrennens äussern und festhalten: Die Tatbestände des § 315d Abs. 1 Nr. 1 und 2 StGB erfassen Fälle nicht erlaubter Kraftfahrzeugrennen in der Variante der Ausrichtung oder Durchführung (Nr. 1) bzw. der Teilnahme (Nr. 2).…WeiterlesenVerbotenes Kraftfahrzeugrennen: LG Aachen zum Autorennen

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Verkehrsstrafrecht

Verbotenes Kraftfahrzeugrennen: Strafbarkeit eines „Einzelrennens“

Das deutsche Strafrecht kennt bei dem Vorwurf des Verbotennen Autorennens inzwischen auch das so genannte „Alleinrennen“. Man kann also ein Autorennen im Sinne des Strafrechts auch alleine fahren – doch im Hinblick auf den Bestimmtheitsgrundsatz (Art. 103 Abs. 2 GG) ist eine zurückhaltende Anwendung des § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB angezeigt, so das Kammergericht, (3) 161 Ss 36/19…WeiterlesenVerbotenes Kraftfahrzeugrennen: Strafbarkeit eines „Einzelrennens“

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Verkehrsstrafrecht Pflichtverteidigung

Pflichtverteidigung bei Autorennen

Bei dem Vorwurf eines unerlaubten Autorennens kommt eine Pflichtverteidigung in Betracht, so das Landgericht Aachen, 62 Qs 83/20 – Hintergrund sind die komplexen rechtlichen Fragen, die sich (derzeit) stellen und die einen Laien regelmässig überfordern: Jedoch liegt eine besondere Schwierigkeit der Rechtslage im Hinblick auf den Tatvorwurf des verbotenen Kraftfahrzeugrennens gemäß § 315d Abs. 1…WeiterlesenPflichtverteidigung bei Autorennen

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Verkehrsstrafrecht

Bloße Geschwindigkeitsüberschreitung ist kein Autorennen

Entsprechend §315d StGB macht sich strafbar, wer sich im Straßenverkehr als Kraftfahrzeugführer mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos fortbewegt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen. § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB soll nach dem Willen des Gesetzgebers im Sinne eines abstrakten Gefährdungsdeliktes diejenigen Fälle erfassen, in denen nur ein einziges Fahrzeug objektiv…WeiterlesenBloße Geschwindigkeitsüberschreitung ist kein Autorennen

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Verkehrsstrafrecht

Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen

Hinsichtlich verbotener Kraftfahrzeugrennen konnte sich das OLG Zweibrücken (1 OLG 2 Ss 34/20) zu den Voraussetzungen der Annahme äussern, ob eine Fahrweise der Erreichung einer höchstmöglichen Geschwindigkeit dient.WeiterlesenTeilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen

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Sexualstrafrecht

Verbreiten von Kinderpornographie – §184b Abs. 1 Nr. 1 StGB

Verbreiten von Kinderpornographie: Kinderpornografische Schriften verbreitet, wer sie ihrer Substanz nach einem größeren, nach Zahl und Individualität unbestimmten Personenkreis zugänglich macht, indem er sie ‚auf den Weg bringt‘. Die Weitergabe an eine oder mehrere bestimmte Personen genügt hingegen nicht (siehe BGH, 1 StR 234/20). Wir verteidigen beim Vorwurf Kinderpornografie – seriös, hart und mit einem…WeiterlesenVerbreiten von Kinderpornographie – §184b Abs. 1 Nr. 1 StGB

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Strafrecht

Einziehung: Tatsächliche Verfügungsgewalt bei mehreren Beteiligten

Zur Einziehung von Vermögenswerten bei mehreren Beteiligten konnte das Oberlandesgericht Hamm, 4 RVs 142/20, festhalten: Ein Vermögenswert ist im Rechtssinne durch die Tat erlangt, wenn er dem Beteiligten unmittelbar aus der Verwirklichung des Tatbestands in irgendeiner Phase des Tatablaufs so zugeflossen ist, dass er hierüber tatsächliche Verfügungsgewalt ausüben kann. Bei mehreren Beteiligten genügt insofern, dass sie zumindest…WeiterlesenEinziehung: Tatsächliche Verfügungsgewalt bei mehreren Beteiligten

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Ordnungswidrigkeitenrecht

Bussgeld wegen Zusammenkunfts- und Ansammlungsverbot nach CoronaSchVO NRW

Das Oberlandesgericht Hamm, 4 RBs 57/21, hat hervorgehoben, dass der Tatrichter muss bei einer Verurteilung wegen eines Verstoßes gegen das Zusammenkunfts- und Ansammlungsverbot gem. § 12 Abs. 1 CoronaSchVO NW Feststellungen treffen muss, die erkennen lassen, dass es sich nicht um eine von dem Verbot ausgenommene Ansammlung oder Zusammenkunft handelt: Nach § 12 Abs. 1…WeiterlesenBussgeld wegen Zusammenkunfts- und Ansammlungsverbot nach CoronaSchVO NRW

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Nebenklage Sexualstrafrecht Strafprozessrecht

Nebenklage: Anspruch auf Bestellung eines anwaltlichen Beistands

Der Anspruch auf Bestellung eines anwaltlichen Beistands besteht bereits dann, wenn auch nur die geringe Möglichkeit besteht, dass der Angeklagte ein Delikt i. S. v. § 397a Abs. 1 StPO begangen hat und seine Verurteilung deswegen in Betracht kommt bzw. die Verurteilung wegen einer Nebenklagestraftat rechtlich möglich erscheint, so das Oberlandesgericht Hamm, 4 Ws 35/21.…WeiterlesenNebenklage: Anspruch auf Bestellung eines anwaltlichen Beistands

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Strafprozessrecht

Berufungsbeschränkung auf den Rechtsfolgenausspruch

Auch das Oberlandesgericht Hamm, 4 RVs 11/21, konnte sich nochmals zur Berufungsbeschränkung auf den Rechtsfolgenausspruch äussern und festhalten, dass die dem Rechtsmittelberechtigten durch § 318 StPO eingeräumte Verfügungsmacht im Rahmen des rechtlich Möglichen zu respektieren ist. Das bedeutet, das Berufungsgericht kann, wenn es bei einer auf den Strafausspruch beschränkten Berufung im Rahmen der Prüfung der…WeiterlesenBerufungsbeschränkung auf den Rechtsfolgenausspruch

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Sexualstrafrecht

Vergewaltigung: Erhebliche Einschränkung der Bildung oder Äußerung des Willens bei Kopfschmerzen

Eine bisher kaum beachtete Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm, 4 RVs 10/21, lässt im Sexualstrafrecht aufhorchen. Hier wird einmal mehr gezeigt, wie wichtig ein erfahrener Strafverteidiger im Sexualstrafrecht beim Vorwurf der Vergewaltigung ist – und wie weitreichend die Rechtsprechung die – ohnehin zunehmend konturlosen – Tatbestände anwenden möchte: Die Vorschrift des § 177 Abs. 2 Nr.…WeiterlesenVergewaltigung: Erhebliche Einschränkung der Bildung oder Äußerung des Willens bei Kopfschmerzen

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Ordnungswidrigkeitenrecht

Vollstreckungslösung bei Verfahrensverzögerung im Rechtsbeschwerdeverfahren

Bei einer Verfahrensverzögerung im Rechtsbeschwerdeverfahren greift die vom BGH entwickelte Vollstreckungslösung – auch bei der Kompensation eines Fahrverbots, so das Oberlandesgericht Hamm, 4 RBs 13/21: Die Grundsätze der vom Bundesgerichtshof (BGHSt 51, 124 ff.) entwickelten Vollstreckungslösung bei einer festgestellten rechtsstaatswidrigen Verfahrensverzögerung sind entsprechend im Bußgeldverfahren anwendbar. Eine nach Erlass des erstinstanzlichen Bußgeldurteils eingetretene rechtsstaatswidrige Verfahrensverzögerung…WeiterlesenVollstreckungslösung bei Verfahrensverzögerung im Rechtsbeschwerdeverfahren

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Ordnungswidrigkeitenrecht

Wann liegen eine Ansammlung oder Zusammenkunft nach CoronaSchVO NRW vor?

Das Oberlandesgericht Hamm, 4 RBs 446/20, konnte zur Bussgeldern im Rahmen mit der Corona-Schutzverordnung NRW klarstellen: Das „Ansammlungsverbot“ gemäß § 12 Abs. 1 CoronaSchVO NRW (i.d.F. vom 30.03.2020 bzw. 27.04.2020) findet in § 32 i.V.m. § 28 Abs. 1 S. 1 und 2 IfSG eine hinreichende gesetzliche Grundlage. Die Verordnungsermächtigung der §§ 32, 28 Abs.…WeiterlesenWann liegen eine Ansammlung oder Zusammenkunft nach CoronaSchVO NRW vor?